Ein weiterer Besuch kündigte sich an. Meine Schwestern.

Beide holte ich nachts um 00:30 mit Hilfe von Sebastian (Danke nochmal) svalbardtypisch mit Scootern vom Flughafen ab. Scooteranzug und Helme etc. musste ich mitbringen denn auch wenn sich beide gut auf Svalbard vorbereiteten war es doch ganz schön kalt!

Das Wetter hatte schon die Woche davor als Hannah zu Besuch kam nicht wirklich mitgespielt. Ständig Schnee und viel Wind. Am ersten Tag spielte das Wetter aber absolut mit und wir konnten ein tolles “Ta Sjansen” erleben. “Ta Sjansen” bedeutet “Deine Chance” und ist eine Art Seifenkistenrennen auf Schnee. Jeder Teilnehmer baut ein Gefährt das einen abgesteckten Hang herunterfährt und wer am schnellsten ist gewinnt! So einfach ist das und macht auch einen Heidenspaß.

Ich war kein Teilnehmer ich habe vielmehr bei der gesamten Organisation des Events mitgewirkt. Meine Aufgabe war die Logistik.

Dieses Baby hier heißt Beltwaggon, sieht aus wie ein Schneepanzer und wiegt knapp 5 Tonnen (Tatsächlich altes schwedisches Militärgerät). Und ratet mal wer mit dem Teil rumheizen durfte! Geeeenau ICH! *grins* Damit brachten wir sämtliche Ausrüstung die wir brauchten auf den Hiorthamm, einem Hang auf der anderen Seite des Tals. Zelte, Wärmeöfen, Zäune, Stromgeneratoren, Tonanlage und was man noch so alles braucht. Passt alles in ein bis zwei Fuhren mit dem Beltwaggon.

Das ganze Equipment bauten wir am Vormittag auf und dann stellten wir auf Taxibetrieb um. Das Fest ist Teil von “Solfestuka”, dem Sonnenfest. Halb Longyearbyen ist an diesem Mittag auf Trab und natürlich will nicht jeder mit Snowscooter rüberfahren und so richtet der Sysselmann einen Taxibetrieb ein. Meine Taxifahrten galten einzig und allein den Helfern und wen auch immer wir auf dem Weg auflesen konnten.

Danach wurde der Beltwaggon als Aufwärmraum für durchgefrorene Besucher umfunktioniert!

Das Event wurde wie jedes Jahr vom sehr lustigen Pfarrer moderiert was sehr gut ankommt. Ein netter und sehr unterhaltsamer Typ.

Die teilnehmenden Gefährte waren sehr bunt. Vom fahrenden Wohnzimmer über fahrende Snusboxen bis zum Raketenschlitten war alles dabei. Viele unterhaltsame Unfälle und Rumgeblödel! Nach den selben Kategorien wird auch bewertet. Es gab Preise für die schnellste Zeit, die beste Deko, tollsten Crash und den größten Unterhaltungswert.

Das Spektakel ist viel zu schnell vorbei und wenn man in der Organisation mithilft kriegt man es auch leider nur zur Hälfte mit, aber ich würde sofort wieder mithelfen. Macht einfach nur Bock!

Das Wetter blieb den ganzen Tag fantastisch, mit -23°C und keinem Wind sehr gut erträglich und puren Sonnenschein während der Mittagsstunden. Ein Halo ist bei gutem Wetter fast schon Standard, aber da dies der erste Tag des Jahres mit gutem Wetter und ausreichen Sonnenschein war ist es natürlich etwas besonderes. Der Halo entsteht wenn Eiskristallwolken zwischen Sonne und Betrachter stehen. Dadurch erhält man verschiedene Muster, das häufigste sind die Nebensonnen (sun dogs) und der 22° Ring. Für weitere Infos siehe Halo (Lichteffekt).

Hier die Bilder!