Eine der letzten Gelegenheiten mit dem Scooter auf Tour zu gehen musste natürlich genutzt werden. Wir fuhren zusammen mit 2 anderen Scootern in Richtung Kapp Linne. Das ist noch ein Stück weiter westlich als Barentsburg, an der Öffnung des Isfjorden. Die ersten 50km in Richtung Barentsburg waren recht unspektakulär. Erst als es an die Überquerung des Grønfjorden ging wurde es interessant. Dieser hatte aufgrund des späten Datums schon einige Pfützen aus Schmelzwasser und Slush-seen auf der Oberfläche welche das Überqueren gefährlich machten. Beim Scootern auf Eis gilt: Geschwindigkeit ist dein bester Freund. Getreu diesen Mottos flitzten wir drüber. Man merkt wie man ab und zu kurz in den Slush einsinkt aber dann doch schnell wieder herauskommt.

Hat man Grønfjorden überquert geht es über eine sehr schön zu fahrende Strecke rüber ins Linnedalen. Man fährt in großen geschwungenen Kurven und danach muss man nochmal einen kleinen See überqueren. Der See heißt Kongressvatnet und war witzigerweise das Thema meiner Semesterarbeit im vergangenen Jahr (bzw. zwei dort gewonnene Sedimentkerne).

Bei dem See das selbe Spielchen wie beim Fjord, mit ordentlich Anlauf drüber! Dann ist man endlich im Linnedalen und steht vor dem noch viel größeren See, Linnevatnet. Dieser war so voller Pfützen aus Schmelzwasser dass wir uns entschieden lieber am Rand entlang zu fahren. Ich bin mir sicher dass es sicher gewesen wäre, aber wir wollten nichts riskieren. Entlang des Ufers fährt es sich etwas schwieriger, erstens langsamer und zweitens muss man entlang eines Hangs fahren. Das heißt weit heraus lehnen (die Bilder spiegeln das nicht mal ansatzweise wider).

Am Ende angekommen sahen wir dass schlechtes Wetter im Anmarsch war. Nach einer kurzen Pause entschlossen wir uns fix zum Rückzug.

Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Abstecher in Barentsburg ein. Die Schneebedingungen im Dorf waren aber alles andere als gut zum fahren. Besonders im Hafen wo der feine Kohlestaub das Albedo des Schnees heruntersetzt fährt man auf blankem Asphalt.

Viel Zeit blieb nicht, schließlich wussten wir dass Wetter im Anmarsch war. Auf dem Rückweg zeigte sich uns eine unwirkliche Szenerie, die anrückenden Wolken fielen regelrecht in die Tiefe als ob sie Wasser an einem Wasserfall wären.

Das war das Ende des letzten großen Scootertrips auf Spitzbergen. Die Schneebedingungen reichten danach leider nur noch für kleinere Trips in der näheren Umgebung Longyearbyens.